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Wie digital sind die Deutschen?

Digitale Kompetenzen in Deutschland, 55 % gesamt
Geschlecht, Frauen 51 %; Männer 60 %
Alter, 14-29 Jahre, 72 %; 30-49 Jahre, 65 %; 50–64 Jahre, 54 %; 65+ Jahre, 35 %
Bildung, Niedrigrige Bildung 43 %; Mittlere Bildung; 51 %; Hohe Bildung, 64 %
Haushaltsnettoeinkommen, Unter 2000 €, 45 %; 2000-3000 €, 52 %; 3000–4000 €, 58 %; 4000 € und mehr 64 %
Status, Erwerbstätig, 62 %; Arbeitssuchend/arbeitslos, 55 %; Altersteilzeit/Pension/Rente/freigestellt, 37 %; Hausmann/Hausfrau, 54 %; SchülerIn/StudentIn, 72 %
XXX
Geschlecht, Frauen 51 %; Männer 60 %
Alter, 14-29 Jahre, 72 %; 30-49 Jahre, 65 %; 50–64 Jahre, 54 %; 65+ Jahre, 35 %
Bildung, Niedrigrige Bildung 43 %; Mittlere Bildung; 51 %; Hohe Bildung, 64 %
Haushaltsnettoeinkommen, Unter 2000 €, 45 %; 2000-3000 €, 52 %; 3000–4000 €, 58 %; 4000 € und mehr 64 %
Status, Erwerbstätig, 62 %; Arbeitssuchend/arbeitslos, 55 %; Altersteilzeit/Pension/Rente/freigestellt, 37 %; Hausmann/Hausfrau, 54 %; SchülerIn/StudentIn, 72 %

Die Coronapandemie hat unbestreitbar zu einer Beschleunigung der digitalen Transformation des gesellschaftlichen Lebens beigetragen. Gleichzeitig hat sie gravierende Defizite in manchen Bereichen der Arbeitswelt und der öffentlichen Verwaltung offengelegt. Mit einer großangelegten repräsentativen Umfrage hat das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) gemeinsam mit dem SZ Institut nun untersucht, wie die Menschen in Deutschland den Stand der Digitalisierung in ihrem Land sehen.

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Ketten sprengen

Eine Person in Handschellen mit zerbrochener Kette

Kaum eine neue Technologie hat in den letzten Jahren für mehr Enthusiasmus gesorgt und gleichzeitig so viel Skepsis hervorgerufen. Ob Kryptowährungen am Finanzmarkt oder NFTs in der Kunstwelt – die Blockchain-Technologie hat bei nicht wenigen eine Goldgräberstimmung ausgelöst. Doch noch ist nicht klar, ob die Anwendungsmöglichkeiten den Hype tatsächlich rechtfertigen oder wir es nicht mit einer Spekulationsblase zu tun haben. Eine Studie des Center for Strategic & International Studies hat nun das Potenzial der Technologie im Bereich der Menschenrechte untersucht: vom Zugang zu Wahlen und Ausweisdokumenten bis zum Schutz von Landrechten und der Transparenz von Lieferketten.

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Soziale Medien im Iran

Seit Jahrzehnten leben Iranerinnen und Iraner unter einem autoritären Regime. Die Verbreitung des Internets und insbesondere von sozialen Medien und Messaging-Apps hat das Leben der Menschen in einer Weise verändert, die die Kontrolle der Führung der Islamischen Republik über ihre Bevölkerung vor ungeahnte Herausforderungen stellt. Auch wenn die „grüne Bewegung“ 2009 und die Proteste der letzten Jahre das Regime nicht haben zum Fall bringen können, so beweisen doch gerade die Bemühungen der Regierung, das Internet und die sozialen Medien zu zensieren, deren emanzipatorisches Potenzial. Eine Anfang des Jahres erschienene Studie des Atlantic Councils untersucht, wie die Menschen im Iran Social Media nutzen und wie die klerikale Führung das Internet einschränkt.

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Freiheit im Netz

Weltkarte mit Hervorhebung freier, teilweise freier und nicht freier Länder
Weltkarte mit Hervorhebung freier, teilweise freier und nicht freier Länder
Infografik zum Anteil der Internetnutzer, die in freien, teilweise freien und nicht freien Ländern leben

Der Glaube an das Internets als einer globalen Arena des freien Meinungsaustauschs, die eine demokratischere Welt einläuten werde, ist schon seit einiger Zeit Ernüchterung gewichen. In vielen Ländern ist ein digitaler Autoritarismus auf dem Vormarsch und auch in demokratischen Staaten stellt die zunehmende Macht von Tech-Unternehmen ein gesellschaftliches Problem dar. Derzeit erleben wir die Einführung drastischer Einschränkungen der Meinungsfreiheit in Russland – online und offline. Doch bereits im letzten Jahr ließ sich eine Abnahme der globalen Internetfreiheit beobachten, wie der jährliche Bericht der in Washington ansässigen Organisation Freedom House zeigt. Der Bericht „Freedom on the Net 2021“ bietet einen Überblick über den Stand der Internetfreiheit in 70 Staaten, in denen rund 88 Prozent der weltweiten Internetnutzerinnen und -nutzer leben.

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Ins Gefängnis für einen Post

Am 1. Oktober 2018 trat in Bangladesch ein neues Gesetz zur digitalen Sicherheit in Kraft. Seitdem kommt es verstärkt zu Einschränkungen der Meinungsfreiheit in dem Land, das mit seinen 160 Millionen Einwohnern das am dichtesten besiedelte Flächenland der Welt ist. Das Gesetz gibt den Strafverfolgungsbehörden weitreichende Befugnisse und wird von der Regierung und ihren Anhänger dafür benutzt, gegen ihre Kritiker vorzugehen. Schon das Teilen eines kritischen Posts in den sozialen Medien kann inzwischen zur Verhaftung führen.

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Zwei Bildschirme mit Smileys, die sich auf einem langen Tisch gegenüberstehen

Diplomatie und Künstliche Intelligenz

Diplomatie und Künstliche Intelligenz

Wie der Welt jüngst schmerzhaft in Erinnerung gerufen wurde, ist der Erfolg diplomatischer Verhandlungen keine Selbstverständlichkeit. Die Frage nach den Gründen für das Versagen der Diplomatie, Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine zu verhindern, wird uns noch lange beschäftigen. Angesichts der rapiden Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz lohnt es sich aber bereits jetzt darüber nachzudenken, ob KI ein nützliches Werkzeug sein kann, um in Zukunft die Vielzahl an Informationen, mit denen Diplomaten konfrontiert sind, schneller und zuverlässiger zu analysieren – und so letztlich zu erfolgreicheren diplomatischen Verhandlungen zu führen. Eine Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik lotet anhand zweier Fallstudien die Chancen und Grenzen der Technologie aus.

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Chinas digitaler Yuan

Eine Herausforderung für den Dollar?

Münzen springen zwischen den Displays zweier Smartphones hin und her

Sind digitale Währungen die Zukunft des Geldes? Nachdem Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum in den letzten Jahren die Finanzwelt aufgemischt haben, gibt es auch von Seiten der Zentralbanken zunehmend Pläne, elektronische Währungen einzuführen. China nimmt dabei unter den großen Wirtschaftsmächten eine Vorreiterrolle ein. Seit 2019 ist Chinas digitaler Yuan, auch e-CNY abgekürzt, bereits in großangelegten Pilotprojekten in mehreren Städten und Regionen in Umlauf, zuletzt auch bei den Olympischen Winterspielen 2022.

Mit seiner elektronischen Währung könnte China perspektivisch ein System grenzüberschreitender Finanztransaktionen etablieren, das unabhängig vom US-Dollar operiert – und damit unter anderem die Umgehung von Wirtschaftssanktionen wie jene gegen Russland oder Iran ermöglichen. Eine von Carnegie India veröffentlichte Studie untersucht die geopolitischen Konsequenzen, die Chinas digitaler Yuan für das globale, von den Vereinigten Staaten dominierte Finanzsystem haben könnte.

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Netzkultur

Leben in der digitalisierten Gesellschaft

Die Digitalisierung verändert nicht nur die materielle Grundlage unseres Alltags, sondern ist auch Treiber eines tiefgreifenden Kulturwandels. Diesen zu erkunden hat sich die Märzausgabe der Zeitschrift Die Politischen Meinung der Konrad-Adenauer-Stiftung vorgenommen. Unter dem Schlagwort Netzkultur geht es darin weniger um technische Aspekte der digitalen Transformation, sondern vielmehr um ein vertieftes Verständnis der sich verändernden Lebenswelt. Mit Artikeln zu Themen wie der Kultur des Silicon Valley, den Folgen der Digitalisierung für Kultur und Psyche, der Bildmacht im öffentlichen digitalen Raum, und einem Interview über Recruiting, TikTok und die Generation Z.

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NFTs 2021 in Zahlen

  • 	17,6 Milliarden Dollar Gesamtumsatz weltweit
  • 21.350 % Anstieg des Umsatzes im Vergleich zu 2020 (82,5 Millionen Dollar)
  • 69 Millionen Dollar – Summe, die der Verkauf eines NFTs des Künstlers Beeple bei Christie’s im März 2021 erzielte
  • 5,4 Milliarden Dollar Gewinn durch den Kauf und Verkauf von NFTs
  • 2 Millionen – Anzahl an digitalen Geldbörsen, die NFTs kauften
  • 473
– Anzahl der Geldbörsen, die mehr als 1 Million Dollar Gewinn machten
  • 8,47 Milliarden Dollar Handelsvolumen der beliebtesten Kategorie Sammlerstücke, vor Spiele-NFTs mit 5,18 Milliarden und Kunst mit 2,8 Milliarden
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Zebras mit Barcodes als Streifen

Digitale Ausweise in Afrika

Zehn Länder im Vergleich

Einer Schätzung der Weltbank zufolge besitzen 500 Millionen Menschen in Afrika keine offiziellen Ausweisdokumente. Doch ohne diese sind viele afrikanische Bürgerinnen und Bürger von Teilen des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen – vom Zugang zu medizinischer Versorgung und Impfungen, dem Bezug von Hilfsleistungen bis zur Ausübung des Wahlrechts. Daher gehört es auch zu den Entwicklungszielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, dafür zu sorgen, dass alle Menschen eine rechtliche Identität haben.

Parallel zu den Bemühungen nationale Identifikationssysteme zu verbessern hat auf dem afrikanischen Kontinent, wie überall auf der Welt, die Verbreitung mobiler, digitaler Technologien stark zugenommen. Digitale Ausweise werden dabei immer beliebter, da sie im Vergleich zu analogen Systemen relativ einfach umzusetzen, zu bedienen und günstig sind. Doch birgt ihre Einführung auch Risiken, darunter insbesondere die Gefahr, bestehende Ungleichheiten zu verschärfen. In Kooperation mit lokalen Partnern haben zwei Think Tanks gemeinsam die Systeme digitaler Ausweise in zehn Ländern südlich der Sahara untersucht und bewertet.

An dieser Ausgabe mitgearbeitet haben:

Team KALUZA + SCHMID Studio, Bogdan Miftakhov, Johannes Sudau, Kristin Wesemann

Quellenangaben

(1) Stürz, Roland A., Christian Stumpf, Antonia Schlude und Hannes Putfarken. Das bidt-SZ-Digitalbaromenter. Bayrisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation, Januar 2022.

(2) Crumpler, William. The Human Rights Risks and Opportunities in Blockchain. Center for Strategic & International Studies, Dezember 2021.

(3) Dagres, Holly. Iranians on #Social Media. Atlantic Council, Januar 2022.

(4) Freedom on the Net 2021: The Global Drive to Control Big Tech. Freedom House, September 2021.

(5) Riaz, Ali. „How Bangladesh’s Digital Security Act Is Creating a Culture of Fear“. Carnegie Endowment for International Peace, 9. Dezember 2021.

No Space for Dissent: Bangladesh’s Crackdown on Freedom of Expression Online. Amnesty International, Juli 2021.

(6) Stanzel, Volker und Daniel Voelsen. „Diplomatie und Künstliche Intelligenz. Überlegungen zur praktischen Hilfestellung für diplomatische Verhandlungen“. SWP-Studie 18, Oktober 2021.

(7) Bansal, Rajesh und Somya Singh. China’s Digital Yuan: An Alternative to the Dollar-Dominated Financial System. Carnegie Endowment for International Peace, August 2021.

(8) Netzkultur – Leben in der digitalisierten Gesellschaft. Die Politische Meinung 573, 25. März 2022.

(9) Quiroz-Gutierrez, Marco. „Bored Apes and CryptoPunks help jolt NFT market to over 21,000% growth and $17.6 billion in sales last year“. Fortune, 10. März 2022.

(10) van der Spuy, Anri, Vrinda Bhandari, Shruti Trikanad und Yesha Tshering Paul. Towards the Evaluation of Socio-Digital ID Ecosystems in Africa: Comparative Analysis of findings from ten country case studies. Research ICT Africa und Centre for Internet & Society, November 2021.